Vermietete Immobilie als Kapitalanlage 2025
Alles rund um die vermietete Immobilie als Geldanlage einfach und verständlich erklärt
Die vermietete Immobilie als Geldanlage ist, vor allem im Rahmen der aktuellen Niedrigzinsphase, hoch interessant. Deswegen bekommst du in diesem Ratgeber alle notwendigen Grundlagen und Informationen um dich mit diesem komplexen Thema auseinandersetzen zu können.

Dennis Rose
Finanzexperte
Der Finanzmarkt bietet zahlreiche Möglichkeiten, Geld zu investieren. Das können Fonds, ETF Sparpläne, Versicherungen oder auch Immobilien sein. Jedes Finanzprodukt hat individuelle Vor- und Nachteile. Daher ist der Schlüssel zum langfristigen Erfolg eine Mischung aus verschiedenen Bausteinen.
Bei der Immobilie als Geldanlage unterscheidet man zwei Arten. Die eigengenutzte Immobilie (ich wohne selber in meiner Immobilie) und die fremdgenutzte Immobilie (ich vermiete meine Immobilie).
In diesem Ratgeber beschäftigen wir uns ausführlich mit der vermieteten Immobilie als Kapitalanlage. Mit allen Vorteilen, Nachteilen und allem, was es sonst zu beachten gibt.
Wie funktioniert die vermietete Immobilie als Kapitalanlage?
Die vermietete Immobilie als Kapitalanlage zeichnet sich durch zwei Dinge aus. Zum einen die Mieteinnahmen und zum anderen die Wertsteigerung der Immobilie. Vereinfacht funktioniert das Ganze wie folgt.
Man kauft eine Immobilie und vermietet diese. D.h. man generiert sofort Mieteinnahmen. Idealerweise zeichnet sich diese Art der Geldanlage aber nicht nur durch die Mieteinnahmen aus, sondern die gekaufte Immobilie steigt auch noch im Wert und kann dann mit Gewinn veräußert werden.
Was spricht für eine vermietete Immobilie als Kapitalanlage?
Wie bei allen Geldanlagen gibt es Argumente die dafür und Argumente die dagegen sprechen. Bevor wir unser aber die expliziten Vor- und Nachteile anschauen verschaffen wir uns einen Überblick welche strukturellen Argumente für eine fremdgenutzte Immobilie sprechen.Was sind die Vorteile einer vermieteten Immobilie als Geldanlage?
- Steuerersparnis
- Vermögensaufbau durch den Mieter
- Vergleichsweise wenig Kapitalaufwand notwendig
- Investition in Sachwert
Was sind die Nachteile einer vermieteten Immobilie als Geldanlage?
- Investitionsrückstau
- Mietausfall
- Leerstand
- Kleine Schäden
- Anpassung der Finanzierung
- Unvorhergesehenes
Für wen ist eine fremdgenutzte Immobilie als Kapitalanlage geeignet ?
Für wen eine derartige Geldanlage in Frage kommt, hängt von vielen Faktoren und letztendlich auch ganz stark von den persönlichen Präferenzen ab. Es gibt aber ein paar objektiv Kriterien, die erfüllt sein müssen damit ein derartiges Investment überhaupt in Frage kommt.
Eigenkapital
Um eine fremdgenutzte Immobilie erwerben zu können, muss ausreichend Eigenkapital vorhanden sein. Konkret bedeutet das, dass mindestens die Erwerbsnebenkosten aus dem Eigenkapital bezahlt werden können. Das entspricht ungefähr 10 - 15% des Kaufpreises.Bonität
Für gewöhnlich wird eine fremdgenutzte Immobilie nicht komplett aus Eigenmittel finanziert, sondern man finanziert den Kaufpreis ganz oder teilweise. Damit das möglich ist, muss natürlich ausreichend Bonität vorhanden sein.Als Käufer sollte man über ein regelmäßiges Einkommen verfügen. Singles sollten pro Monat ca. 2.200-2500 Euro netto verdienen, Pärchen zusammen ca. 3.000-3500 Euro netto. Laufende Konsumentenkredite reduzieren das Einkommen bei einer Bonitätsbetrachtung durch die Bank.
Welche Objekte gibt es für eine fremdgenutzte Immobilie?
Wie prüft man, ob das ausgewählte Projekt das richtige ist?
Bevor man eine Immobilie zur Vermietung erwirbt, sollte man das Objekt ganz genau prüfen. Den meisten Verbrauchern fehlt dazu jedoch die Expertise. Aus diesem Grund sollte man den Prüfprozess an einen Experten geben. Bei uns findet der Prüfprozess in 7 Schritten statt und sieht wie folgt aus.
Was ist ein Mietpool?
Ein Mietpool kann man wie ein Zwischenkonto verstehen. Alle Eigentümer zahlen Ihre Miete in einen gemeinschaftlichen Topf. Jeder Vermieter bekommt dann einen festen Anteil, abhängig von der Größe seiner Wohnung, ausgezahlt. Dieses Konzept hat einen großen Vorteil, da auf diese Weise Risiken auf alle Eigentümer aufgeteilt werden.
Fallen in einer Wohnung z.B. übermäßig viele Instandhaltungskosten an, wäre das für den einzelnen Vermieter sehr schlecht. Diese Kosten werden aber durch den Mietpool getragen und somit reduziert sich das wirtschaftliche Risiko des einzelnen.
Auch unterschiedliche Miethöhen werden durch den Mietpool ausgeglichen. Wird bei einem Neubezug eine höhere neue Miete vereinbart, profitieren alle davon. Leerstand oder Mietausfall einer einzelnen Wohnung wird auch durch den Mietpool getragen.
Hausverwaltung
Ob eine Immobilie ein gutes Investment ist, steht und fällt mit der Hausverwaltung. Daher ist es bei der Auswahl einer Verwaltung unbedingt notwendig, dass diese eine positive Historie hat. Welche Objekte betreut sie schon? Wie ist sie personell aufgestellt? Wie ist der aktuelle Zustand der betreuten Objekte?
Die Hausverwaltung ist schließlich das Bindeglied zwischen dem Vermieter und dem Mieter. Hier muss eine professionelle und zuvorkommende Beziehung bestehen. Als Investor sollte man möglichst wenig bzw. gar nichts mit dem Tagesgeschäft und tropfenden Wasserhähnen zu tun haben.
Steuerliche Behandlung
Bei der fremdgenutzten Immobilie ist die steuerliche Betrachtung ein ganz wichtiger Aspekt. Man unterscheidet als Eigentümer einer vermieteten Immobilie zwischen Steuervorteilen und Steuerpflichten.
1. Steuerliche Vorteile durch Abschreibung (AfA)
Durch die Schaffung von Wohnraum bekommt man steuerliche Vergünstigungen vom Finanzamt. Der größte Posten ist die Abschreibung der Immobilie. Hier spricht man von AfA. AfA steht für Abschreibung für Abnutzung.
Das bedeutet, der Gebäudeanteil nutzt im Laufe der Jahre ab. Diese Abnutzung kann man steuerlich geltend machen mit 2% vom Kaufpreis des Gebäudeanteils. Wichtig ist, der Grund und Boden nutzt nicht ab. Daher muss man zwischen Immobilie und Grundstück unterscheiden.
Der Gebäudeanteil kann für 50 Jahre mit 2% abgeschrieben werden. Das bedeutet konkret, diese Summe reduziert das zu versteuernde Einkommen. Exemplarisch funktioniert die Abschreibung wie folgt:
Anteil Grundstück: 50.000€
Anteil Immobilie: 200.000€
2% jährliche Abschreibung
200.000€ * 2% = 4000€
Anteil Grundstück: 50.000€
Anteil Immobilie: 50.000€
Modernisierungskosten: 150.000€
2% jährliche Abschreibung auf den Gebäudeanteil des Altbestandes
50.000€ * 2% = 1000€
9% jährliche Abschreibung auf die Modernisierungskosten
8 Jahre lang pro Jahr: 150.000€ * 9% = 13.500€
7% jährliche Abschreibung auf die Modernisierungskosten
4 Jahre lang pro Jahr: 150.000€ * 7% = 10.500€
Auch eventuelle Maklerprovisionen oder Beratungsgebühren, die im direkten Zusammenhang mit der Immobilie stehen können steuerlich angesetzt werden.
Finanziert man eine Immobilie, können die Zinsen, die an die Bank zu zahlen sind, ebenfalls jährlich angesetzt werden. Auch das reduziert Ihr zu versteuerndes Einkommen merklich.
Die jährliche Grundbesitzsteuer, Kontoführungsgebühren, Kosten für Reparaturen und Instandhaltungen können ebenfalls abgesetzt werden.
- Abschreibung für Abnutzung (AfA)
- Sonder Abschreibungen (für denkmalgeschützte Immobilien)
- Kosten für Wohnungsanzeige
- Kosten für Fahrtkosten zur Eigentümerversammlung
- Kosten für Maklerprovision
- Finanzierungszinsen
- Grundbesitzsteuer
- Kontoführungsgebühren
- Kosten für Reparaturen und Instandhaltung
2. Steuerliche Pflichten
Bei allen steuerlichen Vorteilen müssen auf die Einkünfte natürlich auch steuern bezahlt werden. Zusammengefasst müssen alle Einnahmen, die man aus der Immobilie erzielt versteuert werden. Diese zählen zu der Einkommensart „Vermietung & Verpachtung“.
Die Einnahmen und Ausgaben werden miteinander verrechnet. Wenn nach dieser Verrechnung ein plus bleibt muss auf dieses Plus Steuern gezahlt werden.
Wir die erworbene Immobilie innerhalb der ersten 10 Jahre nach Kauf veräußert fallen für den erzielten Kaufpreis ebenfalls Steuern an, da sich der Verkauf noch in der so genannten Spekulationsfrist befindet. Nach 10 Jahren ist der Verkauf steuerfrei.
Finanzierung für eine vermietete Immobilie
Möchte man eine fremdgenutzte Immobilie erwerben, dann ist es aus steuerlichen Aspekten häufig ratsam, dies über eine Finanzierung zu machen. Natürlich kann man ein Objekt auch bar bezahlen und man hat somit sofort Mieteinnahmen, jedoch verschenkt man auf diese Weise einen großen Teil der steuerlichen Vorteile.
Bei der Finanzierung sollte man sich unabhängig beraten lassen und eine Finanzierung finden, die zur restlichen finanziellen Situation passt. Bei den aktuell sehr niedrigen Zinsen ist es oftmals ratsam, eine lange Zinsbindung zu vereinbaren.
Quellenangabe
Autor: Dennis Rose
dip21.bundestag.de: Mietnomadentum und Räumungsvollstreckung gegen Dritte, http://dip21.bundestag.de/dip21/btd/16/107/1610737.pdf (Abruf 01.2025)
pfefferminzia.de: So hoch sind die Kaufnebenkosten für Immobilienerwerber, https://www.pfefferminzia.de/nach-bundeslaendern-so-hoch-sind-die-kaufnebenkosten-fuer-immobilienerwerber/ (Abruf 01.2025)
bundesfinanzministerium.de: AfA - Tabellen, https://www.bundesfinanzministerium.de/Web/DE/Themen/Steuern/Steuerverwaltungu-Steuerrecht/Betriebspruefung/AfA_Tabellen/afa_tabellen.html (Abruf 01.2025)